Michael Müller

Vorsitzender von 1993 – 1994

Zugleich mit seinem Rücktritt in der Jahreshauptversammlung am 15.1.1993 stellte Heinrich Schell seinen möglichen Nachfolger, Michael Müller, vor. Michael Müller, seit 1991 Mitglied des Vereins und seit da auch immer zur Stelle, wenn es etwas zu tun gab, wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Sein Bestreben war es, durch neue Ideen und straffe Aufgabenverteilung das Vereinsleben effizienter zu gestalten. Für das bestehende gute Verhältnis zur Grundschule war auch er ein Garant. Mit den bisher tätigen, und in ihren Ämtern bestätigten Vorstands- und Verwaltungsmitgliedern hatte er eine erfahrene Mannschaft zur Seite. Einen Wechsel gab es in der Position des Musikervorstandes, wo Sylvia Anderer die Nachfolge des seit 1991 tätigen Rudi Weber übernahm.

Kurz nach seiner Wiederwahl zum Beisitzer verstarb Karl Faigle, ein Hochkaräter des Musikvereins. Er war seit dem Wiederbeginn nach dem
II. Weltkrieg ununterbrochen in der Verwaltung tätig. Michael Müller bestand bei der Abschiedsrede seine Feuertaufe. Für ein Novum in der Nachkriegsgeschichte sorgten die Aktiven. Bei der Beerdigung spielte man Karl Faigles Lieblingslied „Im schönsten Wiesengrunde“. Kurz darauf traf den Verein mit dem Tod von Alfred Kummer ein weiterer Schlag. Er war ebenfalls seit 1950 ein Wegbegleiter.

Die Jugendkapelle, mittlerweile zählte sie 17 Aktive, nahm in diesem Jahr erstmals beim Faschingsumzug in Singen teil. Ein gemeinsamer Kinderfasching der Jugendkapelle, die nun immer mehr in die Veranstaltungen des Vereins eingebunden wurden, mit der Jugendabteilung der Naturfreunde, war deren nächste Aktivität. In diesem Jahr fand auch ein
gemeinsames Fest der Zeltgemeinschaft unter maßgeblicher Beteiligung des Musikvereins statt. Der Erlös war für die Renovierung des Festzeltes bestimmt, die nun in Angriff genommen wurde. Das traditionelle Maifest 1993 konnte mit einem neuen Bierumsatzrekord abgeschlossen werden. Gut gefüllt war der Veranstaltungskalender dieses Jahres. Außer den üblichen Auftritten bei zahlreichen befreundeten Vereinen nahm die Blaskapelle beim 3. Verbandsmusikfest des Blasmusikverbandes Karlsruhe teil und gastierte am 20.6. auf der Seebühne im Stadtgarten.

Auf Michael Müllers Initiative hin, betätigten sich die Musiker auch auf karitativer Ebene. Zusammen mit der Heimleitung des Altenpflegeheimes in Wilferdingen wurde für die älteren Mitmenschen ein musikalischer Vormittag veranstaltet, der eine freudig aufgenommene Abwechslung für die Heimbewohner bedeutete.

Auch die erstmalige Teilnahme der Jugendkapelle beim Martinsumzug des Kleinsteinbacher Kindergartens mit einem gelungenen abendlichen Abschluß beim Festzelt stellte eine Neuerung dar.

Bei der Winterfeier, wo die Jugendlichen die Hälfte des Gesamtprogrammes selbst gestalteten, war die Hagwaldhalle erstmals bei einer Veranstaltung des Musikvereins voll besetzt.

Die alteingefahrenen Grundsätze der Vereinsarbeit indessen, vermochte Michael Müller nicht nach seinen speziellen Vorstellungen zu ändern. Die von ihm angestrebte strikte Aufgabentrennung und die damit verbundenen festen Zielvorgaben funktionierte nicht. Ein übriges tat  seine Tätigkeit im Schicht-dienst als Feuerwehrmann, durch die er nicht in der erforderlichen Weise präsent sein konnte. Die Folge hiervon war, daß sich die interne Vereinsarbeit und persönliche Information immer mehr seiner Verantwortung zu entgleiten
begann.

Die Jahreshauptversammlung 1994 brachte den Rücktritt von Sylvia Anderer als Musikervorstand. Klaus Frey führte dieses Amt kommissarisch weiter. 

Bei der Vorbereitung zum Maifest überwarf sich schließlich Michael Müller mit dem Verein und trat mit sofortiger Wirkung zurück. Zu groß war in der Zwischenzeit die Kluft geworden, zwischen seinen Vorstellungen zur Führung des Vereins und den tatsächlichen Gegebenheiten.